Aktuelle Veröffentlichungen


Spiegelverkehrte Bildungswelten.

Zu Adalbert Stifters ,Nachsommer‘ und Thomas Manns ,Zauberberg‘.

ISBN: 978-3-8260-4820-3, 112 Seiten, Erscheinungsjahr: 2012


Der eine Roman hat einen hohen Bekanntheitsgrad, der andere weniger. Auch sonst unterscheiden sich der Nachsommer und der Zauberberg voneinander. So sehr, dass sie kaum für einen Vergleich sich eignen. Scheinbar. Denn was beide entfalten, kann man Bildungswelten nennen. Schließlich tummeln sich in beiden Romanen Pädagogen mit ihren Lebensgeschichten, stürzen sich Zöglinge in ihre Liebesgeschichten, entdecken Pädagogen ihre Streitlust, stillen Zöglinge ihren Erlebnishunger in bedenklicher Herausforderung der winterlichen Natur. Was immer auch an Episoden vorkommen mag – sie laufen so auseinander, dass sich am Ende ein spiegelverkehrtes Panoptikum der beiden Bildungswelten ergibt. Deshalb wohl führt die eine Liebesgeschichte in eine feste Beziehung und die andere in eine Traumwelt. Was durchaus bildsam sein kann: im Hinblick auf die Lebenserfahrung der Figuren und der eigenen.




Kleines ABC des Lebens.

Ein literarisches Kaleidoskop.

ISBN: 978-3-8260-5785-4, 190 Seiten, Erscheinungsjahr: 2016


Inhalte des Buches sind: Essays, Interpretationen, Gemälde, Partituren, aufgefundene, erfundene und umgeschriebene Geschichten und Gedichte zu: anfangen – buchstabieren – collagieren – denken – enthüllen – fürchten – geistern – handeln – inszenieren – jagen – kondolieren – lieben – malen – nerven – ordnen – präsentieren – quälen –resignieren – suchen – tradieren – umschreiben – verknüpfen – wandern – x… – y… – zaubern.










Räume durchschreiten.

Zu Schuberts Klangbildern.

ISBN: 978-3-8260-5987-2, 106 Seiten, Erscheinungsjahr: 2016


Gängigem Topos zufolge, ist er die Kunst-Figur des 19. Jahrhunderts: der Wanderer. Abhold dem Maschinenzeitalter und zugetan dem Naturgedanken, nistet er, der Wanderer, samt Stock und Hut in Geschichten sich ein, die ihm das zugestehen, was er um seiner selbst Willen bedarf: Landschaften, Weite, Räume. Von jenen gilt, dass er sie zu durchschreiten habe, wozu freilich auch das Stolpern, Stürzen und Sich-im-Kreise-Drehen zählen mag. Dort, wo so etwas inszeniert wird, in den Geschichten der Romantik allemal, wird das Wandern zugleich zum Symbol: Durchschritten werden nicht nur die Räume des Äußeren, sondern zugleich auch jene des eigenen Inneren. Das Stolpern wird zum Tasten und Stochern im Terrain des Vergangenen und Vergessenen. Wer solche Geschichten geschrieben, ist – Schubert. Seine Partituren, etwa seine kammermusikalischen, evozieren Bilder, in denen das Durchschreiten von Räumen zum Erkunden der Vergangenheit gerät, die Landschaft zur Seelenlandschaft gerinnt, die Wanderung zur Lebenswanderung sich wandelt. Dieser narrative Gestus ist vergleichbar jenem, der sich in der Literatur der damaligen Zeit fi ndet: bei Keller so gut wie bei Stifter, bei Grillparzer so gut wie bei Büchner. Dass das musikalische Graben in den Räumen der Erinnerung auf dem Granitboden des Verdrängten und Unbewussten stößt, nimmt nicht Wunder. So komplex ist Schuberts Kompositionstechnik, dass sie an manchen Stellen die Techniken von Freuds Traumtheorie vorwegnimmt. Schubert erweist sich als unbewusster Cicerone durch das Terrain des Unbewussten.




Bühnenspiel der Menschen - Weltenspiel der Götter.

Aphorismen, Sentenzen, Miniaturen.

ISBN: 978-3-8260-6631-3, 134 Seiten, Erscheinungsjahr: 2019


Dass menschlich’ Leben einem Bühnenspiel vergleichbar, in dem die Spieler ihre Rollen spielen, ist nicht nur Shakespeares Jacques geläufig. Doch macht sie jener offenkundig – die Bühnenakte, die das Leben währt. Von Kindheit, Schule, über Eros, Ruhmeslust und Aufstiegswillen, hinauf denn bis zur höchsten Lebensstufe, hinab dann bis zum Alter hin. An diesem Lebensspielplan lässt sich gar Menschliches ermitteln – durch solches Nachdenken, das Nietzsche auch nannte: ein psychologisches Beobachten. So mag ein Denkspiel sich ergeben, dem Folgendes zum Augenmerk gerät:
Vorspiel auf dem Theater – Ankunft – Namen – Spiel – Eltern – Geschwister – Schule – Schulwege – Erzieher – Prüfungen – Eros – Erfolge – Erhöhung – Niederlagen – Zerbrechlichkeiten – Richtstuhl – Masken – Letztes Aufbegehren – Muße – Lebensmächte – Lebensbilanzen – Zuletzt.








Innenräume des Ich.

Kammerspiele zur Interieurmalerei.

ISBN: 978-3-8260-6988-8, 130 Seiten, Erscheinungsjahr: 2020


Innenräume sind Gehäuse des Für-sich-Seins. Sie werden gestaltet und prägen Gestalt: die des Wohnens schlechthin. Sind mithin unverzichtbar. Erfahren sogar ihre ästhetische Verdopplung: in Form der Interieurmalerei. Jene ist Genre sui generis, historisch fest verfugt vom 17. Jahrhundert bis zum 20. Jahrhundert. Versehen mit Referenz-Malern wie den Niederländern Hoogstraten und Elinga, dem Berliner Menzel, dem Dänen Hammershøi. Wege der Annäherungen an diese gibt es verschiedene: ikonographische, didaktische oder – wie nachfolgend versucht – dramaturgische. In jener Variante erfahren die Interieurbilder ihre Metamorphose hin zum szenisch Theatralischem: Sie werden zur Vorlage für Kammerspiele. Nicht etwa in der Absicht, irgendwelche Verfremdungseffekte um ihrer selbst willen zu initiieren, sondern vielmehr in jener, das offenzulegen, was dem gemalten Interieur als Möglichkeit innewohnt: etwas über das Leben in seinen Räumen zu erzählen. Wer erzählt, sind die Betrachter der Bilder – frei erfundene, historisch verbürgte, imaginäre Figuren – oder es erzählt das Bild etwas von sich selbst. In jedem Fall ergibt sich daraus ein Monolog oder Dialog, der die Bilder wortwörtlich zum »Sprechen« bringt.




Partituren des Menschlichen.

Über Stimmen und Klänge des Lebens.

ISBN: 978-3-8260-7161-4, Erscheinungsjahr: 2020


Dass Welt voller Stimmen und Klänge ist, gehört zu ihrem Reichtum; dass sie der Musik eine eigene Welt zugesteht, zu ihrer Noblesse. Welthaftes Dasein ist ein tönend-klingendes. Das sich in verschiedenster Weise offenbart. Im archaischem Klang der Erde, im Läuten von Glocken und Schlagen von Uhren, in der Vielfalt von Stimmen, im Geräusch und in der Stille, in symphonischer Musik und Klavierwerken, in Filmmelodien und Jazz, in kleinen Szenen über Musiker, Orchester und Taktstöcke. Ein solches inhaltliches Kaleidoskop verlangt nach eben solcher Form. Nach einer, die auf Vielfalt setzt. Auf Geschichten und Anekdoten, auf Aphorismen und Sentenzen, auf Beschreibung von Musik und Aperçus mit Augenzwinkern. So ergibt sich eine Partitur über die (un)geschriebenen Partituren der Töne und Klänge der Welt, in denen sich vor allem eines widerspiegelt: das menschliche Leben schlechthin.







Lebensmächte - Lebensszenen.

ISBN: 978-3-8260-7299-4, 162 Seiten, Erscheinungsjahr: 2021


Dass Leben zu gestalten sei, ist viel gehörte Sonntagspredigt. Dass es auch Widerfahrnis sei, schon weniger. Weil es als solches etwas ist, das Geschick und Schicksal gar. Mithin ein Etwas, das vorgegeben. Das sich in alter Tradition kundtut als Lebensmacht. Durchaus in verschiedener Gestalt: als Daimon, Zufall, Zwang und Hoffnung, als Eros ganz und gar. Sie bedürfen ihrer Inszenierung, die Lebensmachtgestalten. Verlangen nach Figuren, die menschlich sind und doch zugleich geheimnisvoll. Verlangen nach Geschichten, in denen manch Unerklärliches geschieht. Sei’s, dass einem Zeitungsleser ein antiker Gott ein Posse spielt, sei’s, dass ein Zirkusclown seine Rolle verfehlt, sei’s, dass ein seltsamer Mann eine Schachpartie beeinflusst und dergleichen. Egal, was auch geschieht: Das, was geschieht, ist oftmals so, dass es dem üblich’ Gang der Dinge sehr gern ein Bein stellt. Leben mithin als das aufzeigt, was es eben auch ist: unverfügbar. Ein Lebensmächte-Geschichten-Spiel mit manchen Varianten: heiteren und ernsten, ironischen und melancholischen, skurrilen und verqueren. Doch immer so gestaltet, dass selbst das Unglaubliche ein Zeugnis sei, für die zerbrechliche Glaubwürdigkeit der Welt.



CHARAKTERBILDER

Figuren, Präludien und Geschichten.

ISBN: 978-3-8260-7384-7, 124 Seiten, Erscheinungsjahr: 2021


Charakterbilder sind Spiegelflächen des Menschen; sie lassen sich beschreiben, vielleicht sogar erklären. Auch erfinden. Mittels Figuren, die den Menschen abgelauscht. Die ihn zeichnen. Überzeichnen gar. In Bildern. Ihn ausstellen in einer Sammlung von 24 literarischen Bildern. Was im ersten Teil des Buches geschieht. Der zweite Teil erfindet ebenfalls Figuren. Doch nunmehr solche, die gleichsam der Musik entsprungen. Den Präludien, Opus 28, von Chopin. 24 Klavierstücke, die Bilder evozieren. Etwa von Zornigen und Kapriziösen; von Träumenden und vom Über-Ich. Auf diese Weise füllt sich die Figurenbühne des Menschlichen. Mit Charakteren vieler Art. Doch auch, wenn sie manches Mal skurril erscheinen, so gilt von ihnen, dass es sie gibt. Weil sie so sind wie sie sind: charakteristisch eben.






ZUGZWANG

Spiel des Schach - Ernst des Lebens

ISBN: 978-3-8260-7454-7, 106 Seiten, Erscheinungsjahr: 2021


Schach ist Spiel. Weiß gegen Schwarz. Auf 64 Feldern. Man muss die Figuren ziehen. Zugzwang, schreibt die Regel vor. So lange, bis Schachmatt ertönt. Dann kann es neu beginnen. Leben ist Ernst. Der gegen den. Mitunter auch mit dem. Auf so manchen Feldern. Man muss handeln. Man kann nicht nicht. Zugzwang schreibt das Leben vor. So lange, bis … Neu kann es nicht beginnen. Spiel und Ernst. Nachgespürt in drei Teilen. In einem Traktat, in Charakter-Bildern, in Aphorismen und kleinen Geschichten. Über Schachspiel, Figuren, Schachpartien, über Lebensernst, Menschen, Lebensszenen. Gewissermaßen absichtslos. Dem l’art pour l’art verpflichtet. Doch eines setzt der Text sich doch zum Ziel: dem ernsten Schach die Leichtigkeit des Seins zurückzugeben.






RÄDERWERK DES LEBENS -

Rumpelstilz-Variationen

ISBN: 978-3-8260-7508-7, 118 Seiten, Erscheinungsjahr: 2022


Ob es gut sei, dass da einer weiß, dass man nicht weiß, was sein Name noch wie seine Art, ist nicht ausgemacht. Wie auch? Gut mag es sein für ihn, für andre nicht. Da glimmt Herrschaftsattitüde auf. Bei so manchen. Etwa bei dämonischen Gestalten. Bei solchen, die dem Zugriff sich entziehen. Bei solchen, die Angst machen. Bei solchen, die Rätselwetten machen aufs Leben, aufs Kind. Bei solchen, die namenlos. Ihre Opfer? Wohl gar manche. Müllerstöchter auch. Die es lernen müssen, sich zu wehren. Damit das Mühlen-Räderwerk des Lebens nicht zum Erliegen kommt. Sie ist nachzubuchstabieren. Der schönen Müllerstochter finstere Textur. Schritt für Schritt, Satz für Satz. Im ersten Teil des Buchs. Im zweiten Teil wirds variiert, das unbekannte Wesen. Erscheint in neuen Bildern. Die Frage lautet: Wie würde ein bekannter Name das Namenlose porträtieren? Damit am Ende der Gedanke möglich, dass Rumpelstilz gar viele Namen trägt. 






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